Agrarministerin Klöckner setzt sich auf dem „Fleischgipfel“ für ein Preiswerbeverbot und eine Tierwohlabgabe ein
Um den Fleischmarkt grundlegen zu verändern, soll der Preiskampf bei Fleischprodukten verboten werden. Der Corona Ausbruch beim Schlachtkonzern Tönnies habe zum Vorschein gebracht, was falsch laufe. Im gleichen Zusammenhang forderte die Ministerin eine Tierwohlabgabe von 40 Cent je Kilo Fleisch im Handel, denn mehr Tierwohl sei nur möglich, wenn die Bereitschaft, mehr für Fleisch mehr auszugeben, steige.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/werkvertraege-fleischgipfel-preisdumping-101.html
Was bedeutet das für Fleisch aus Offenstallhaltung? Ein Kommentar
Ob und wann eine Tierwohlabgabe kommt ist noch nicht klar, aber was wir sicher Wissen: Wenn hier Fleisch aus jeder Haltungsform „über einen Kamm geschoren“ werden sollte, sind am Ende die Tierhalter, die sich fürs Tierwohl engagieren, die Verlierer. Denn Sie produzieren mit einem hohen Standard was Produkte wie Offenstallfleisch teurer macht. Ein Aufschlag von 40 Cent/Kilo Offenstallfleisch würde hier eindeutig die falschen Impulse setzen. Geht man von den Haltungsstufen des Handels (1-4) aus, so wäre eine Abgabe von 40 Cent/Kilo auf Fleisch, das in Stufe 1 (gesetzlicher Standard) produziert wird, sehr gut zu vertreten. Würde die Tierwohlabgabe in 10 Cent-Schritten pro Haltungsstufe veringert werden oder eine Abgabe auf Fleisch aus Haltungsstufe 3 und 4 befreit, würde sich die Wettbewerbssituation für Fleisch aus Offenstallhaltung deutlich verbessern und letztlich das Tierwohl fördern. Hier ist die Politik gefordert die richtigen Signale zu setzen, wir als Verein werden uns für eine gerechte Ausgestaltung einsetzen.